Projekte des VITW

Schüler aus Mitteldeutschland zur MINT-Weltausstellung

Am 19.07. 15 fuhren sechs Schüler aus Halle, Leipzig und Delitzsch nach Brüssel zur ESI (Expo-Sciences Internatioanal) unter aktiver Mitarbeit und Organisation der MILSET. Die Internationale Bewegung für Freizeitaktivitäten in Wissenschaft und Technik (MILSET – Mouvment Internationale por le Loisir Scientifique et Technik) ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige und politisch unabhängige Jugendorganisation, die auf die Entwicklung einer Wissenschaftskultur unter jungen Menschen zielt. Die MILSET wurde zur ESI 1987 gegründet. Aufgrund des stetigen Wachstums wurden Regionalbüros in Lateinamerika, Afrika, Asien, Europa Nordamerika und Vostok (eine Reihe von Ländern in Europa und Asien um Russland) gegründet. Die MILSET ist offizieller Partner der UNESCO. Wir Rabutzer beteiligen uns nun schon mehrere Jahre an den jährlichen Weltausstellungen (so auch 2014 in Zilina Slowakei, siehe IN 6/14) und dies mit großem Erfolg. Für die Schüler ist solch eine internationale Ausstellung immer ein Erfolgserlebnis.

Unsere Schüler hatten sich vom 15.07.15 an im Projektzentrum Rabutz aktiv auf die Tage in Brüssel vorbereitet. Die Ausstellungsobjekte wurden für die Ausstellung fit gemacht. Es wurde eine spezielle Standkonstruktion entwickelt und vorgefertigt. Die jungen Leute wussten, von ihnen wird in Brüssel einiges erwartet, immerhin musste von ihnen ein Stand von 9 m Breite ausgestaltet und dann betreut werden.

In Brüssel angekommen, begann sofort der Aufbau, bis zum Abendesse 19:00 Uhr stand die ganze Konstruktion und die Plakate waren an der Wand. Nach dem Essen fuhren wir gemeinsam mit verschiedenen anderen Teilnehmern mit einem Sonderbus ins Hotel. Das war gleich die nächste Überraschung, ein Hotel mit dem hohen Standard hatten wir bei internationalen Ausstellungen noch nicht. Es gab nur geräumige Zweibettzimmer mit viel Komfort.

Nach dem Frühstück im Hotel fuhren uns die Busse wieder zu den Hallen Tour & Taxe. Sofort ging es an die Arbeit und ab Mittag waren alle vier Projekte bereit zur Präsentation. In 1,10 m Höhe fuhr die V36 (M1:10) über die ganze Breite des Standes. Die Lok wurde von einem Mini-Rechner gesteuert, dazu wurde die Arduino-Platine, die wir gemeinsam mit Watterott-Elektronik entwickelt haben, so modifiziert, dass ein 24V 250W Motor mit BWM-Signal gesteuert werden konnte. Diese Platine ist ja eigentlich als Schnittstelle-Computer-Metallbaukasten entwickelt worden und fand beim Mitteldeutschen Konstruktionswettbewerb Anwendung.



Als zweites Projekt wurden vom Siegerteam des zweiten Mitteldeutschen Konstruktionswettbewerb die Siegermodelle des 1. und 2. Wettbewerbs ausgestellt und vorgeführt. Als drittes stellten die Rabutzer-Konstrukteure das Modell eines solaren Pumpspeicherwerks aus, das in den nächsten Wochen im Gelände des TÖP Rabutz in Betrieb gehen wird. Mit diesem Projekt wollen die Rabutzer zeigen, dass man Solarenergie nicht nur in Akkumulatoren speichern kann.

Das vierte Projekt wurde von zwei Schülern aus Halle vorgestellt. Auch hier handelt es sich um ein Modell einer geplanten Realanlage, Im Herbst vorigen Jahres haben sechs Schüler vom Thomas-Münzer-Gymnasium Halle gemeinsam mit sechs Austauschschüler vom Colegio-Aleman-Cuenca (Ecuador) eine Lösung für ein reales Problem Ihrer Schule erarbeitet. Das Regenwasser vom Turnhallendach wird gesammelt und mit einer Solarpumpe auf die Grünflächen der Sportanlage gepumpt.

Für Roberto Hidalgo, dem MILSET-Präsidenten war es als Mexikaner eine besondere Überraschung an unserem Stand in Spanisch begrüßt zu werden. Das Besondere dieser Veranstaltung ist die Tatsache, dass dort über 1000 Teilnehmer aus 60 Ländern ihre Ergebnisse vorstellten, ihre Erfahrungen mit anderen austauschten und künftige Zusammenarbeiten vereinbarten. Für die Rabutzer sind ja solche Veranstaltungen nicht neu, aber die beiden Hallenser waren sehr erstaunt, wie gut sich alle verstanden. Rivalitäten, durch Politiker immer wieder in den Mittelpunkt gestellt, sind nicht vorhanden. Deshalb fanden wir es auch so befremdend, dass kein EU-Politiker den Weg in die Ausstellung und zu den Jugendlichen fand.

Wir hatten unsere sächsischen EU-Parlamentarier persönlich eingeladen und bekamen nur Absagen. Eine Verkennung der Bedeutung der Ausbildung der Schüler auf den Gebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).

In Auswertung unserer Kontakte von Brüssel werden wir im Juni 2016 ein Treffen von Schüler aus Frankreich, Lettland und Deutschland bei uns organisieren und diese Ergebnisse dann zur Europaausstellung im Juli 2016 in Toulouse präsentieren.

Dr. Elk Messerschmidt (VITW), MINT-Botschafter, Leiter TÖP Rabutz